Pflegefachassistenz

Als Pflegefachassistent*in übernimmst du großteils selbstständig und eigenverantwortlich Tätigkeiten in der Diagnostik und der Therapie von Patient*innen. Du betreust und beobachtest pflegebedürftige Menschen. Weiters schätzt du deren Gesundheitszustand ein. Dabei arbeitest du eng mit dem diplomierten Pflegepersonal sowie mit den Ärzt*innen zusammen.

Die Ausbildung kann nur bei bei ausreichender Teilnehmer/innenzahl gestartet werden.

Aufnahmevoraussetzungen

Damit du in die Pflegefachassistenz-Ausbildung einsteigen kannst, musst du:
mindestens 10 Schulstufen erfolgreich absolviert haben oder die Pflegeassistenzausbildung haben
gesundheitlich geeignet sein (Nachweis durch ein ärztliches Attest)
vertrauenswürdig sein
gute Kenntnisse der deutschen Sprache haben (Niveaustufe B2)
das Aufnahmegespräch oder Aufnahmetest absolvieren


Die Entscheidung über die Aufnahme erfolgt durch eine Aufnahmekommission

Im Rahmen deiner Ausbildung bist du verpflichtet, Praktikumsstunden nachzuweisen. Daher ist es notwendig, dass du vor dem Beginn deiner Ausbildung einen Impfstatus nachweist (Formular Medizinische-Beurteilung Seite 2). Die Impfungen bzw. der Antikörper-Titer kann von deinem Hausarzt ermittelt werden und muss von einem Mediziner bestätigt werden. Das medizinische Formular muss vor dem Ausbildungsbeginn an der Gesundheits- und Krankenpflege Schule (Pflege Campus KUFSTEIN) vorliegen.

Informationsvideos


Dauer

2 Jahre (3200 Stunden)

Berufsbild

Die Pflegefachassistenz unterstützt Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ärztinnen und Ärzte. Die Aufgaben umfassen Tätigkeiten in verschiedenen Pflege- und Behandlungssituationen bei Menschen aller Altersstufen in mobilen, ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsformen sowie auf allen Versorgungsstufen.

Der Tätigkeitsbereich umfasst die eigenverantwortliche Durchführung von Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege oder Ärztinnen und Ärzten übertragenen Aufgaben:

Die Pflegemaßnahmen umfassen:
•Mitwirkung beim Pflegeassessment
•Beobachtung des Gesundheitszustands
•Durchführung der ihnen entsprechend ihrem Qualifikationsprofil von Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege übertragenen Pflegemaßnahmen
•Information, Kommunikation und Begleitung
•Mitwirkung an der praktischen Ausbildung in der Pflegeassistenz

Das Handeln in Notfällen umfasst:
•Erkennen und Einschätzen von Notfällen und Setzen entsprechender Maßnahmen und
•eigenverantwortliche Durchführung lebensrettender Sofortmaßnahmen, solange und soweit ein Arzt oder eine Ärztin nicht zur Verfügung stehen, insbesondere
•Herzdruckmassage und Beatmung mit einfachen Beatmungshilfen,
•Durchführung der Defibrillation mit halbautomatischen Geräten oder Geräten im halbautomatischen Modus sowie
•Verabreichung von Sauerstoff;
•die Verständigung einer Ärztin oder eines Arztes ist unverzüglich zu veranlassen.

Die Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie umfasst:
•Verabreichung von lokal, transdermal sowie über Gastrointestinal- und/oder Respirationstrakt zu verabreichenden Arzneimitteln
•Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln
•standardisierte Blut-, Harn- und Stuhluntersuchungen sowie Blutentnahme aus der Kapillare im Rahmen der patientennahen Labordiagnostik und Durchführung von Schnelltestverfahren (Point-of-Care-Tests)
•Blutentnahme aus der Vene, ausgenommen bei Kindern
•Durchführung von Mikro- und Einmalklistieren
•Durchführung einfacher Wundversorgung, einschließlich Anlegen von Verbänden, Wickeln und Bandagen
•Durchführung von Sondenernährung bei liegenden Magensonden
•Absaugen aus den oberen Atemwegen sowie dem Tracheostoma in stabilen Pflegesituationen,
•Erhebung und Überwachung von medizinischen Basisdaten (Puls, Blutdruck, Atmung, Temperatur, Bewusstseinslage, Gewicht, Größe, Ausscheidungen)
•einfache Wärme-, Kälte- und Lichtanwendungen

Die eigenverantwortliche Durchführung der ihnen von Ärztinnen und Ärzten übertragenen weiteren Tätigkeiten im Rahmen der Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie.

Die Anleitung und Unterweisung von Auszubildenden der Pflegeassistenzberufe.

Weitere Tätigkeiten im Rahmen der Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie sind:
•Durchführung standardisierter diagnostischer Programme, wie EKG, EEG, BIA, Lungenfunktionstest
•Legen und Entfernen von transnasalen und transoralen Magensonden
•Setzen und Entfernen von transurethralen Kathetern bei der Frau, ausgenommen bei Kindern
•Ab- und Anschluss laufender Infusionen, ausgenommen Zytostatika und Transfusionen mit Vollblut und/oder Blutbestandteilen, bei liegendem periphervenösen Gefäßzugang, die Aufrechterhaltung dessen Durchgängigkeit sowie gegebenenfalls die Entfernung desselben
•Anlegen von Miedern, Orthesen und elektrisch betriebenen Bewegungsschienen nach vorgegebener Einstellung

Die Durchführung der Pflegemaßnahmen gemäß § 83 Abs. 2 und der Anleitung und Unterweisung von Auszubildenden der Pflegeassistenzberufe hat nach Anordnung von Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege zu erfolgen. Im extramuralen Bereich haben Anordnungen schriftlich zu erfolgen.

Abschluss

Kommissionelle Prüfung, staatlich anerkanntes Zeugnis, Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung Pflegefachassistentin bzw. Pflegefachassistent.

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